Puzzles für visuell Anspruchsvolle: mit Motiven bekannter Illustrator:innen, skurrilen Fotos oder abstrakt – von 70 bis zu 5000 Teile groß.

Die Welt teilt sich in Menschen, die dieses Geduldsspiel hassen, und geradezu obsessive Puzzler … Für Letztere ist es leider gar nicht so leicht schöne Puzzles zu finden, denn bei der Massenware regiert meist schlechter Geschmack. Hier kommen die ultimativen Geheimtipps für alle, die es zeitgemäß und/oder ausgefallen mögen.
Puzzles von Illustrator:innen
Die wohl tollste Neuheit der Puzzle-Welt ist das Label Wonderpieces, ins Leben gerufen von der Berliner Firma Familiar Faces. Sie arbeitet mit einigen der beliebsten deutschen Illustrator:innen zusammen, darunter Laura Breiling, Stephanie Wunderlich, Rinah Lang, Ayşe Klinge oder Jill Senft. Die Puzzles haben je 1000 Teile, kosten 34 Euro und sind ohne Plastik im Fairtrade-Bio-Baumwollbeutel verpackt. Hier einige Beispiele – welcher Puzzle-Fan kann da widerstehen?

»Les femmes de la Décadence« heisst dieses Puzzle-Motiv von Laura Breiling

»Brandlhuber mit Liege«: Puzzle von Rinah Lang (Arno Brandlhuber ist Architekt dieses sensationellen Hauses)

Ja, dieses Motiv von Slinga heisst »Everybody Has a Body«
Puzzles made in France mit viel amour
Ein ähnliches Prinzip wie Wonderpieces verfolgt die französische Firma Sulo – die allerdings mit Illustrator:innen aus der ganzen Welt zusammenarbeitet. Die Puzzles werden mit hohem Qualitätsanspruch in Frankreich hergestellt und haben je 1000 Teile. Die Website ist leider weniger international, d.h. nur auf Französisch verfügbar. Eine Bestellung sollte trotzdem klappen. Distributor made in design bietet die Puzzles auch auf einer deutschsprachigen Website an.
»Elephant’s Ears« der chinesischen, in London lebenden Zeichnerin Manshen Lo. Der Name Elefantenohren bezieht sich natürlich auf Pflanzen in ihrem Motiv
»Las últimas tardes de verano« (Die letzten Sommernachmittage) von Maria Medem, die in Sevilla lebt und arbeitet
»Jolie Pomme« (»Schöner Apfel«, klein in der Hand der Frau zu sehen) der französischen Illustratorin Roro Mawouane
»The Drummer« von Nick Dahlen aus Minneapolis
Puzzles mit … ähmm … Nacktfotos
Die sensationelle Reihe »Naked Bits« aus New York haben wir auf PAGEonline schon vorgestellt (Link zum Artikel). In Deutschland leider nicht verfügbar, muss man beim Designerinnen-Duo direkt bestellen.
Die beiden hier gezeigten Fotomotive stammen vom Fotografen Bob Mizer, Vorreiter schwuler Fotografie in den 1950er Jahren
Formpuzzles und Patternpuzzles von Areaware
Areaware aus Chicago hat mit »little puzzle thing« eine von Bryce Wilner gestaltete Reihe witziger kleiner Formpuzzle im Angebot – unter anderem zum Thema Food wie hier zu sehen.

Eher was für meditative Stunden sind mit ihren 500 Teilen Areawares Pattern Puzzles von Textildesignerin Ellen van Dusen alias Dusen Dusen.

Außerdem arbeitete Areaware jüngst mit Illustrator Andy Rementer aus Philadelphia zusammen – herausgekommen sind die auf Ölmalereien beruhenden »Andy Puzzles«.
In Deutschland gibt’s die Areaware-Produkte zum Beispiel bei Charles & Marie.
Opulente Puzzles von Cloudberries mit nachhaltigem Effekt
Cloudberries aus London macht nicht nur teils recht ausgefallene Puzzles, sondern pflanzt auch in Zusammenarbeit mit Eden Reforestation Projects für jedes verkaufte Spiel einen Baum. Zu oberst das Motiv »Doodle« von Illustrator Ori Toor aus Tel Aviv, unten das wunderbar kitschige »Botany«. Beide haben 1000 Teile und sind für 19,99 Euro zu haben.


Kunst- und Panoramapuzzles von Galison
Schon 1979 begann Galison in New York für Museums-Shops exklusive Notizbücher, Postkarten und schönes Briefpapier zu produzieren – inzwischen bietet die Firma vor allem Puzzles und Spiele an. In Deutschland sind die hier gezeigten Puzzles unter anderem bei Thalia.de oder Buecher.de zu haben.
© Galison Puzzle, 1000 Teile, »Dog Walk« mit Illustration von Hye Jin Chung
© Galison Puzzle, 1000 Teile, »Book Haven« mit Illustration von Victoria Ball
© Galison Puzzle, 1000 Teile, »Houseplant Jungle« mit einem Motiv von Designer Troy Litten

Puzzeln durch die Kunstgeschichte mit Laurence King
Der Londoner Designbuchverlag Laurence King hat mittlerweile bekanntlich ein großes Sortiment erlesen gestalteter Spiele für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, darunter natürlich auch Puzzles. Neu ist das »Yayoi Kusamas Welt«, in das die Londoner Illustratorin Laura Callaghan jede Menge Hinweise auf die Lebensgeschichte der japanischen Künstlerin gezeichnet hat, die für ihre lebenslange Vorliebe für Punkte berühmt wurde. Als Anleitung gibt es ein A2-Poster, das Hintergrundinfos über die Details verrät.
Ebenfalls im Angebot bei Laurence King: ein von Laura Callaghan illustriertes Frida-Kahlo-Puzzle sowie das vom grandiosen belgischen Illustrator Brecht Vandenbroucke komponierte Suchbild »The Dream of Surrealism«. Im »Pop Art Puzzle« lädt Illustrator Andrew Rae zu einem wilden Ritt durch die Pop-Art ein – es gilt, die Künstler zu erkennen (oder beim Puzzeln kennenzulernen).
Literarisch inspiriert ist »The World of Jane Austen«, illustriert von Barry Falls, filmisch »Inside the Chocolate Factory« und »Stallone’s Big Fight«, herausgegeben vom kultigen Kinomagazin »Little White Lies«.


Äußerst schick auch: »Die Tetronimo-Stadt. Ein geometrisches Puzzle«, illustriert von Peter Judson. Es hat nur 300 Teile und funktioniert nach dem Tetris-Prinzip

Farbverlauf-Puzzles für wahre Geeks
Clemens Habicht und Jeremy Wortsman machten zuerst 2014 mit ihrem 1000-Farben-Verlaufspuzzle Furore. Inzwischen finden sich auf der Website The Play Group diverse rein farbbasierte Legespiele – darunter auch »5000 Colors«, bei dem sichdie einzelnen 5000 Stücke nur sehr, sehr leicht von ähnlichen unterscheidet …

